Im letzten Quartal wurden über 1.598 Kapital- und Personengesellschaften vorläufige Insolvenzverfahren eingeleitet.Vergleicht man dies mit den Zahlen der ersten zwei Quartale 2014 hat sich die Zahle der eingeleiteten Sicherungsmaßnahmen leicht erhöht. Inwiefern dies eine Tendenzumkehr von den bislang stets rückläufigen Verfahrenszahlen ist, bleibt abzuwarten.
In der Privatwirtschaft sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen betroffen. Besonders hoch ist das Insolvenzrisiko im Groß-und Einzelhandel, bei Finanzdienstleistern, dem Baugewerbe, Architektur- und Ingenieurbüros und der Gastronomie. Aktuell werden die Insolvenznachrichten jedoch von einer Pleitewelle im Bereich der deutschen Mittelstandsanleihen dominiert. Anleger von bekannten Emittenten wie dem Biogasanlagenbauer MT-Energie, dem Immobilienentwickler Golden Gate oder der Schneeekoppe GmbH bangen um ihre Einlage.
Aufsehen erregte Insolvenz der Stadtwerke Gera, die Ende Juni aufgrund einer Liquiditätslücke Insolvenz anmelden mussten. Kurz darauf folgte der Insolvenzantrag der Stadtwerke Wanzleben (Sachsen-Anhalt). Laut einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger könnten noch etliche Stadtwerke folgen.
Unternehmensinsolvenzen (Kapital- und Personengesellschaften)
2014 | 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal |
Vorläufige Verfahren | 1.780 | 1.549 | 1.598 |
Eröffnete Verfahren | 2.411 | 2.409 | 2.277 |
Datenbasis: insolvenz-portal.de
Die Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens zum 01.07. hat im ersten Quartal seit der Einführung nicht zu steigenden Zahlen bei den Verbraucherinsolvenzen geführt. Diese sind um über 3% gegenüber dem 2. Quartal 2014 und sogar um über 8% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zurückgegangen.
Verbraucherinsolvenzverfahren
2014 | 1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal |
Eröffnete Verfahren | 23.194 | 23.412 | 22.656 |
Datenbasis: insolvenz-portal.de
Bild: RainerSturm / pixelio.de
Kommentare sind hier geschlossen